Der „Hundertjährige“ ist zurück!
Die Geschichte von Allan Karlsson, der an seinem hundertsten Geburtstag in Pantoffeln aus einem Altenheim ausbüxt und dann einen skurrilen Rentner-Krimi erlebt, begeisterte 2011 die deutsche Leserschaft: 4,4 Millionen verkaufte Bücher (allein in deutscher Sprache!), 145 Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste, 48 Wochen davon auf Platz eins.
Klar, dass Autor Jonas Jonasson Bammel hatte, einen Nachfolgeroman mit ebenjenem kauzigen Alten zu schreiben. Zumal das erste Buch ja schon Allan Karlssons komplettes Leben abgedeckt hatte, alle Treffen mit ehemaligen Staatschefs, alle wichtigen Ereignisse der Weltgeschichte der vergangenen – nun, 100 Jahre. Dass es nun mit „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“ endlich Neues von Allan Karlsson und dessen Freund Julius Jonsson gibt, ist also eine kleine Sensation.
In einem Vorwort erklärt der Autor, warum er (bzw. Allan Karlsson) sich dennoch zu Wort meldet: Die Welt geht nämlich den Bach runter und keiner macht was. Zeit also, dass sich der Hundertjährige in aktuelle Geschehnisse einschaltet. Und so trifft Allan Karlsson (der am Anfang seinen 101. Geburtstag feiert) die ganze Riege der Staatenlenker – von Trump über Kim Jong-un bis zu Merkel. Natürlich bringt er dabei wieder eine ganze Menge durcheinander, bugsiert Uran quer über den Planeten und will doch eigentlich nur eines: in Ruhe vor seinem „Tablett“ (wie er das iPad nennt) sitzen und Nachrichten lesen.
Mit dem gewohnten Sprachwitz, der gut dosierten Situationskomik und dem schalkhaften Alten gelingt Jonas Jonasson erneut ein Schelmenroman erster Güte. Was im ersten Band die Sprünge zwischen den Jahrzehnten waren, lösen im neuen Roman Sprünge quer über den Globus ab. Wem der erste Roman gefallen hat, der wird auch mit dem hunderteinjährigen Schelm Spaß haben.
Jonas Jonasson: „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“, C. Bertelsmann, 448 S., 20 Euro