Abgründe einer Freundschaft

Abgründe einer Freundschaft

Die junge Sophie ertrinkt im Sommer 1997 auf tragische Weise im Meer. Ihre Leiche wird nie entdeckt und ihre beste Freundin Francesca zieht nach London, wo sie kaum noch an Sophie denkt. Bis eines Tages, fast zwanzig Jahre später, ein Anruf ihr Leben durcheinander bringt: In der Stadt an der Küste Englands, in der Sophie und Francesca aufgewachsen sind, wurde ein Turnschuh angespült.

Grund genug für die Geschäftsfrau, an den Unglücksort zurückzukehren. Dort trifft sie auf jede Menge alte Bekannte. Doch sind es noch Freunde? Immer mehr scheint sie die Vergangenheit einzuholen – Intrigen, alte Liebschaften, Kleinkriege und üble Nachrede. Immer mehr Geheimnisse um Sophies Verschwinden tauchen auf. Francesca scheint durchzudrehen, sieht die Gestalt der jungen Sophie um sich herumgeistern, fühlt sich verfolgt. Außerdem scheint jeder zu lügen. Selbst Daniel, Sophies Bruder und Francescas einziger Verbündeter, verstrickt sich in widersprüchliche Aussagen. Und hinter der Kulisse der Bilderbuch-Vorzeige-Freundschaft der beiden Mädchen verbergen sich Abgründe …

Claire Douglas ist mit ihrem Roman „Missing. Niemand sagt die ganze Wahrheit“ ein spannender Thriller gelungen, der mit seinen unerwarteten Wendungen besticht. Bis zum Schluss tappt der Leser im Dunkeln und lernt die Personen, vor allem Francesca, immer wieder anders kennen. Dazu streut Douglas viele Flashbacks in die aktuelle Romanhandlung ein. So ergibt sich im Laufe des Lesens ein umfassendes, interessantes und beängstigendes Psychogramm. Zu was sind Menschen fähig? Wie gut kennen wir die Menschen um uns herum? Und woher weiß ich, wer die Wahrheit sagt? Francesca muss sich diesen Fragen stellen – und ist dabei zunehmend auf sich allein gestellt.

Missing Niemand sagt die ganze Wahrheit von Claire Douglas

Claire Douglas: „Missing. Niemand sagt die ganze Wahrheit“, Penguin, 448 S., 13 Euro

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