Einfach höllisch, diese Rocker

Einfach höllisch, diese Rocker

Schwarz umrandete Augen, bleiche Gesichter und düster-melancholische Songs – Mono Inc. sind aus der Dark-Rock-Szene nicht mehr wegzudenken. Nun haben die Hamburger mit „Welcome To Hell“ eine neue Platte am Start, die sich mit der dunklen Vergangenheit ihrer Heimatstadt beschäftigt: mit der Pest von 1712. Schon das vorige Album war ein geschichtliches Konzeptalbum, spielt als das Konvoischiff „Wapen von Hamburg“ 1722 vom Stapel lief. Bereits da stieß Sänger und Mastermind Martin Engler bei seinen Recherchen auf den letzten großen Pestausbruch in der Hansestadt. Ihm war sofort klar, dass die Pest Thema des nächsten Albums wird.

„Ich habe wie ein Romanautor angefangen, mir eine Story zusammenzubauen“, sagt Engler. Dazu spazierte er durchs Gängeviertel, besuchte Museen und pappte alles auf kleinen Zettel an eine Pinnwand. „So eng wie die Menschen damals beieinander wohnten, gab es bei den hygienischen Möglichkeiten keine Chance, der Pest zu entweichen“, stellte der Songschreiber fest. Aber auch auf heute lässt sich das übertragen. Die Pest ist für ihn „der Bruch zwischen Ober- und Unterschicht, zwischen denen, die meinen sich alles erlauben zu können, sich aber nicht um die anderen, um uns ,Ratten’ kümmern.“ Trotzdem werden Mono Inc. dadurch keine politische Band, betont der Martin Engler. „Der erhobene Zeigefinger steht uns nicht zu. Wir sind dafür da, unseren Fans eine gute Zeit zu bescheren.“ Die können sich Fans jetzt gönnen, besonders, wenn sie das Album als CD kaufen. Denn da gibt es als Bonus „Welcome To Heaven“ dazu – alle Songs mit Cello, Viola, Violine und Piano gespielt. Das könnte sogar Oma gefallen, meint Engler und lacht.

„Welcome To Hell“: Nocut/SPV, Vö: 27.7.

Markthalle: 24.11., 19 Uhr, 27 Euro

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