Cornwall-Krimi vom Kenner
Cornwall ist für seine raue Küste, die malerischen Dörfer und eigenwilligen Einwohner bekannt. Eine Landschaft also, die sich als Ort einer Krimi-Handlung bestens eignet, ja geradezu aufdrängt. Das hat sich auch Thomas Chatwin gedacht, der eigentlich Claus Beling heißt und die Fernsehreihe der Rosamunde-Pilcher-Filme kreiiert hat. Auf mehreren Reisen mit Pilcher wurde Beling alias Chatwin zum Cornwall-Kenner – und begann, einen eigenen Roman zu schreiben.
Sein Roman „Post für den Mörder“ fängt gut die Stimmung ein, beschreibt die verschrobenen, aber herzlichen Einwohner. Daphne trägt jeden Tag die Post im pittoresken Küstenort Fowey aus, kennt die meisten Leute persönlich, genießt die Ruhe und Beschaulichkeit. Doch die wird gestört, als erst eine Malerin spurlos verschwindet und dann auch noch Daphnes Mann Francis eine Leiche aus dem Hafenwasser fischt. Die beiden beginnen zu ermitteln, denn der neue Chief Inspector ist heillos überfordert und eine Niete. Als noch mehr Leichen auftauchen, wird es auch für Daphne und Francis lebensgefährlich … Chatwin ist ein solides Debüt gelungen, das allerdings ohne Brillanz bleibt. Für Cornwall-Fans sicherlich lesenswert, für echt Krimi-Fans zu vorhersehbar.
Thomas Chatwin: „Post für den Mörder“, Rowohlt, 320 S., 14,99 Euro