Corny Littmanns Vermächtnis
Neuer Akt von Corny Littmann: Der 66 Jahre alte Tausendsassa und Mitgeschäftsführer des Kiez-Theater-Dreigestirns Schmidt Theater, Tivoli und Schmidtchen hat eine eigene Stiftung gegründet, um Kunst und Kultur in Hamburg zu fördern.
Hinter dem etwas sperrigen Namen „Corny Littmann Stiftung für Kunst und Kultur“ verbirgt sich die geniale Idee, Künstlern bei der Realisierung ihrer Projekte „unbürokratisch, schnell und nachhaltig“, wie Corny Littmann betont, unter die Arme zu greifen. „Wir wollen dort tätig werden, wo die Kulturpolitik nicht tätig werden kann“, sagt der Theatermacher. Dazu hat er die gemeinnützige Stiftung mit einem gehörigen Batzen Geld ausgestattet – wie viel genau, will er aber nicht sagen.
Seine Stiftung ruht auf mehreren Säulen: Projektförderung, Ausbildung und Bildung. Im Bereich Projektförderung will sich Corny Littmann zunächst einen Traum erfüllen: Im Sommer kommenden Jahres will er ein internationales Straßentheaterfestival auf dem Spielbudenplatz veranstalten. „Die Stiftung kann einen Teil der Kosten übernehmen, aber wir wollen Partner aus der Hamburger Wirtschaft finden, die uns unterstützen“, sagt Littmann. Langfristig – das Festival soll, wenn es nach dem Schmidt-Maestro geht regelmäßig für Trubel auf dem Kiez sorgen – soll die Stiftung Projekte zwar initiieren und die Anschubfinanzierung sichern – die Durchführung aber sollen andere (z.B. die Spielbudenplatz-Betreibergesellschaft) übernehmen.
Auch zur Nachwuchsförderung hat Corny Littmann eine Idee: So sollen künftig ein bis zwei Stipendien pro Jahr an Absolventen der Stage School vergeben werden. Diese können dann ein Jahr lang bei verschiedenen Theatern auf der Bühne stehen und Bühnenerfahrung sammeln – und bekommen eine Grundsicherung. Und für die ganz Lütten will der Schmidt-Boss den Bereich Theaterpädagogik ausbauen. Denn bisher bietet Regisseurin Carolin Spieß die Schnupperstunden für Schulklassen quasi ehrenamtlich an. So sorgt Corny Littmann schon jetzt dafür, dass „seine“ drei Bühnen und die Kultur auf dem Kiez und in Hamburg allgemein trubelig und bunt bleiben.