Mystik, Schicksal, Neid und Stolz
Die Zwillingsschwestern Estrella und Alma wachsen privilegiert auf. Als Töchter eines Marquis und Bergwerkinhabers besteht ihr Leben aus hübschen Kleidern, Festen und Unterricht. Aber etwas Dunkles belastet die Familie. Zum einen unterdrückt der Vater sämtliche Frauen in der Villa, zum anderen besagt ein Fluch, dass nur eine der Zwillinge ihren 15. Geburtstag erlebt.
Beide Schwestern sind magisch begabt, können die Natur manipulieren und Tote sehen. Ihr ständiger Konkurrenzkampf sorgt dafür, dass Estrella von Neid zerfressen wird. Auch nach dem ersten großen Unglück geht sie weiter skrupellos ihren Weg, egal ob im Internat in England, auf einer Ranch in Amerika oder als Geschäftsfrau. Für ihre magischen Eskapaden muss sie Opfer bringen. Die der kaltherzigen, egoistischen Frau aber kaum etwas auszumachen scheinen.
In Spanien war „Die Töchter der Villa Soledad“ ein Bestseller. Mit einer Mischung aus Familienchronik und Mystik beschreibt Alaitz Leceaga den Weg einer starken Frau, die sich in einer männerdominierten Welt nicht anders zu helfen weiß, als mit ihren übernatürlichen Kräften zu spielen, um Macht zu bekommen. Dennoch ist es als Leser oft schwer erträglich, wie die Hauptfigur ihre Mitmenschen behandelt und wie rücksichtslos sie vorgeht.
Alaitz Leceaga: „Die Töchter der Villa Soledad“, Heyne, 576 S., 12,99 Euro