„Möhre“ feiert Willkommenabschied
Viele kennen sie als quirlige „Möhre“, aus der Comedy-Serie „Die Dreisten Drei“ oder aus den Filmen „Siegfried“ und „Urmel aus dem Eis“: Mirja Boes (47) ist eine der wenigen Frauen, die in der deutschen Comedy-Landschaft lange mitmischen. Nun geht sie mit ihrem neuen Programm namens „Auf Wiedersehen! Hallo!“ auf „Willkommenabschied“-Tour. Am Montag feiert sie damit Premiere in Hamburg.
Qultur-HH: Ein kurzer Rückblick auf Ihre Karriere: Was war der schönste oder auch peinlichste Bühnenmoment für Sie?
Mirja Boes: Jeder Moment auf der Bühne der schönste, weil ich immer anderes Publikum habe und mir die Leute Input geben. Ich kann dann improvisieren. Deshalb will ich keine Auftritte hervorheben. Der nächste kann schon wieder der beste werden. Der nächste kann allerdings auch der peinlichste oder der schrecklichste werden! (lacht) Aber schrecklich war es noch nie. Und peinlich ist schwierig, denn ich bin Komikerin. Wenn etwas peinlich ist, ist es lustig. Also gehört es zum Beruf!
Wir kennen Sie als Powerpaket. Dass Sie zu Hause rumsitzen, ist schwer vorstellbar …
Boes: Ich bin ein Powerpaket. Sowohl auf der Bühne als auch zu Hause. Etwas zu tun werde ich immer haben. Aber ohne Bühne, ohne Drehen, ohne Alarm … geht nicht! Ich will ich auf der Bühne stehen und sitzen, hampeln und tanzen.
Aber nun gehen Sie ja auch „Willkommenabscheid“-Tour.
Boes: Damit habe ich nur einen kleinen Spaß gemacht, der sich entschlüsselt, wenn man zum Bühnenprogramm kommt. Wer kommt wird das Augenzwinkern entdecken und erkennen, was diese „Abschiedstour“ wirklich mit sich bringt: „Auf Wiedersehen! …Hallo, da bin ich wieder!“ So, es wird keinen endgültigen Abschied geben.
Da sind wir beruhigt. Aber wann wollen Sie spätestens aufhören? Manche Musiker wie die Rolling Stones, Rod Stewart oder Udo Lindenberg sind weitaus älter als Sie und treten immer noch auf.
Boes: Es gibt Leute, die älter sind und noch auf der Bühne stehen. Das finde ich total bewundernswert. Für mich gibt es keine Altersgrenze. Ich würde allerdings gerne vor dem Publikum den Saal verlassen. Sodass ich, wenn ich merke die Leute wollen es gar nicht mehr so haben, aufhöre. Es wird auf jeden Fall keine Möbel- oder Autohauseröffnungen von mir geben.
Tivoli: 15.7., 19.30 Uhr, 21-30 Euro