Der Geist der Bestrafung

Der Geist der Bestrafung

Ein abgelegenes Haus an der Küste, eine einsame Kochbuchautorin, die von Schuldgefühlen zerfressen wird und merkwürdige Geräusche und Vorkommnisse – das sind die Zutaten für Tess Gerritsens neuen Thriller „Das Schattenhaus“.

Ava mietet das Haus, um sich auf ihr neues Kochbuch konzentrieren zu können, um ihren Leben in Boston zu entfliehen. Denn da hat sie einen schlimmen Fehler begangen, der ihr täglich ein schlechtes Gewissen bereitet. Doch Ruhe findet sie in dem Haus nicht. Seltsame Geräusche und Gefühle überkommen sie. Als sie beginnt, mehr über die Geschichte des Hauses herauszufinden, stößt sie auf einen vor 150 Jahren gestorbenen Kapitän, dessen Geist sie fasziniert, bedrängt und dem sie zu verfallen droht.

Tess Gerritsen ist eine feste Größe im Thriller-Universum. Spätestens, seit ihre „Maura Isles & Jane Rizzoli“-Reihe verfilmt wurde, kennt sie auch in Deutschland fast jeder. Hohe Erwartungen also, wenn die Autorin ein neues Buch veröffentlicht. Ihr Werk „Das Schattenhaus“ wird dieser Erwartung leider nicht gerecht. Zu abstrus ist die Geistergeschichte, zu platt die Charaktere. Wirkliche Spannung kommt deshalb kaum auf, weil es eben doch nur der liebe-böse Geist ist, in den sich Ava auf skurrile Weise verliebt. Wer Geistergeschichten mag, wird dem Buch sicher mehr abgewinnen können, doch täte der Handlung eine „irdischere“ Lösung gut.

Tess Gerritsen: „Das Schattenhaus“, Limes, 384 S., 15 Euro

 

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