
Gut, aber vorhersehbar
Bei einem neuen Werk aus der Feder von Erfolgsautor John Grisham sind die Erwartungen groß. „Das Manuskript“ ist bereits der zweite Krimi (der erste war „Das Original“), der auf Camino Island spielt und bei dem der Buchhändler Bruce Cable eine entscheidende Rolle spielt.
Diesmal rast Hurrikan Leo auf die kleine Insel zu. Die meisten fliehen, doch Bruce und ein paar seiner Freunde beschließen zu bleiben. Ein unvergleichlich heftiger Sturm wirbelt alles durcheinander, verwüstet die Insel nahezu vollständig. Ein guter Freund von Bruce, ein Autor, stirbt. Bruce und seine Freunde glauben, dass er ermordet wurde. Doch die Polizei will den Fall schnell ad acta legen, als Unfall ausgeben und vergessen Also beginnen die Freunde auf eigene Faust zu ermitteln. Woran hat der Autor vor seinem Tod gearbeitet? Birgt sein noch unveröffentlichtes Werk Zündstoff? Was sie nach und nach aufdecken, ist einer der größten Medizinskandale, den die USA je erlebt haben.
Die Handlung klingt spannend und ist es in weiten Teilen auch. Jedoch darf man von Grisham mehr erwarten, da er schon weitaus bessere Bücher, wahre Hochkaräter geschrieben hat. Die Geschichte plätschert vor sich hin, nimmt kaum an Fahrt auf und ist oft vorhersehbar. Warum das Buch dennoch Spaß macht zu lesen, liegt allein am großartigen Schreibstil von Grisham, der einen sofort ins Buch und an die jeweiligen Orte zieht.
John Grisham: „Das Manuskript“, Heyne, 368 S., 22 Euro