Zwischen Kubakrise und High-Society-Partys

Zwischen Kubakrise und High-Society-Partys

Obwohl Beatriz mit ihren Schwestern und Eltern schon seit einiger Zeit in Florida lebt, fühlt sie sich im Palm Beach der 60er Jahre nicht heimisch. Sie vermisst ihre Heimat Kuba, kann es Fidel Castro und seinem Regime nicht verzeihen, ihren Zwillingsbruder umgebracht, ihre Familie ins Exil getrieben und ihr Land in eine Krise gestürzt zu haben. Zwischen Cocktailpartys der High Society und den unermüdlichen Versuchen ihrer Mutter, Beatriz endlich unter die Haube zu bringen, sinnt die junge Frau auf Rache. Als sie sich dann noch in einen einflussreichen Mann verliebt, der unerreichbar für sie zu sein scheint, gerät sie zwischen die Fronten. Amerika oder Kuba, Zukunft oder Heimat, Familie oder Rache?

Wie bereits im ersten Band der Kuba-Reihe („Nächstes Jahr in Havanna“) schreibt Autorin Chanel Cleeton unglaublich packend. Erzählte sie im ersten Buch die Geschichte von Elisa Perez und den Anfängen der Revolution in Kuba, geht es im neuen Roman „Wir träumten von Kuba“ um die selbstbewusste Beatriz und die Kubakrise. Mitten in den politischen Wirren dieser brisanten Zeit mischt Beatriz mit – und muss doch erkennen, dass es den USA nicht um das Wohl ihrer geliebten Heimat geht.

Chanel Cleeton gelingt es erneut hervorragend, geschichtliche Fakten in eine unterhaltsame und spannende Familiengeschichte zu weben. Da ihre Familie selbst aus Kuba stammt und einst vor Castros Regime fliehen musste, merkt man ihrer Erzählweise eine tiefe Sehnsucht nach der Karibikinsel an. Ein Roman, der nachdenklich stimmt.

Chanel Cleeton: „Wir träumten von Kuba“, 496 S., 10,99 Euro

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