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Schlagwort: Rezension

Bunt und abgründig wie das Leben

Bunt und abgründig wie das Leben

Für Kim bricht eine Welt zusammen, als sich ihre Großmutter – ausgerechnet an Kims 26. Geburtstag – töten lässt. Dabei war „Katze“, wie die Dame für Kim heißt, weder krank noch gebrechlich. Aber sie hatte Angst davor, genau das zu werden. Kim wirft das so sehr aus der Bahn, dass sie die rustikale bretonische Insel Groix verlässt, um der dementen, alten Dame Gilonne als Gesellschafterin an der feudalen Côte d’Azur auszuhelfen. Denn die junge Frau will herausfinden, wofür es sich…

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Löffel für Löffel killt sie ihren Mann

Löffel für Löffel killt sie ihren Mann

Nach 39 Jahren Ehe hat Irene endgültig die Nase voll von den fiesen Kommentaren und der Kaltschnäuzigkeit ihres Mannes Horst. Seit Jahrzehnten leben die beiden nebeneinander her – sie lesend, er vor dem Fernseher oder im Audioraum mit perfekt justierter Stereoanlage. Wenn Worte fallen, dann gemeine; wenn etwas geschieht, dann niederträchtig. In „Beim Morden bitte langsam vorgehen“ beschreibt Sara Paborn, was eine ganz normale Frau dazu bringt, ihren Ehemann zu vergiften – mit Bleizucker. Dabei wird eine Bibliotheksangestellte, Typ Mauerblümchen,…

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Goethe und Schiller ermitteln

Goethe und Schiller ermitteln

Das wohl ungewöhnlichste Ermittler-Duo der Krimi-Szene schlägt wieder zu: Geothe und Schiller! Was wäre, wenn die beiden besten und genialsten Dichter Deutschlands Detektivarbeit leisten? Chaos? Überforderung? Genialität? Von allem etwas – wenn man Autor Stefan Lehnbergs „Die Affäre Carambol“ liest. Dort müssen Goethe und Schiller bereits ihren zweiten Fall lösen. Eigentlich wollten die beiden nur Goethes Heimatstadt „Franckfurth“ besuchen, werden aber von einigen Stadträten damit beauftragt, zwei Morden nachzugehen. Eher widerwillig stellen die Dichter Ermittlungen an, kommen Kriegsgewinnlern auf die…

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Wie gut kennen wir die Menschen um uns herum?

Wie gut kennen wir die Menschen um uns herum?

Es regnet in Strömen, trotzdem sitzt seit Stunden ein Mann ohne Jacke unbeweglich am Strand. Alice, alleinerziehend, drei Kinder von drei Vätern, kommt das komisch vor. Trotzdem wagt sie es, den Fremden anzusprechen. Der Mann hat keine Ahnung, wer oder wo er ist. Entgegen aller Vernunft nimmt Alice nimmt ihn mit in ihr Cottage. Immer wieder erlebt Frank – so hat Alice’ Tochter den Fremden getauft – Flashbacks, befürchtet, ein Mörder zu sein. Doch da hat sich Alice bereits in…

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Isabelle Bonnet ermittelt wieder

Isabelle Bonnet ermittelt wieder

Ach ja, die Provence – endlose, duftende Lavendelfelder, pittoreske Bergdörfer, gutes Essen. Immer mehr deutsche Autoren legen sich französische Pseudonyme zu, um ihren Lesern Authentizität zu suggerieren. So auch Pierre Martin, der seinen richtigen Namen lieber geheim hält. Nichtsdestotrotz schickt er mit „Madame le Commissaire und die tote Nonne“ seine Ermittlerin Isabelle Bonnet bereits in ihren fünften Fall. Bei einem Ausflug in einen idyllischen botanischen Garten am Meer bietet sich Isabelle Bonnet und ihrer Freundin Jacqueline ein furchtbarer Anblick: Unten…

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Hamburg-Krimi in den Goldenen 20ern

Hamburg-Krimi in den Goldenen 20ern

Hamburg 1925: Das architektonisch revolutionäre Chilehaus ist gerade fertiggestellt, der Stadtteil Dulsberg entsteht, in Övelgönne startet das erste Wasserflugzeug der „Blauen Linie“ nach Dresden und am Flughafen Fuhlsbüttel staunen Besucher bei einer Flugschau. Mitten in diesen Ereignissen beginnt die junge Journalistin und Pilotin Ilka Bischop nach dem merkwürdigen Tod eines befreundeten Piloten zu recherchieren. Das bringt sie ins Visier mehrerer dubioser Männer. Denn bei ihren Recherchen stößt sie auf eine großangelegte Verschwörung, findet heraus, dass Gegner der jungen Weimarer Republik…

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Eine gealterte Heldin auf ihrer schwersten Mission

Eine gealterte Heldin auf ihrer schwersten Mission

Neues vom „Zwergen“-Vater Markus Heitz: In Nankan kämpfen Menschen gegen böse Wildnis, einen Wald, der sich ausbreitet und alles menschliche Leben tötet. Hauptprotagonistin ist die gealterte Heldin Danèstra, die die seltene Gabe hat, im Schlaf an entfernte Orte versetzt zu werden – immer dorthin, wo gerade Not herrscht, wo sie als „Klinge des Schicksals“ helfen soll. Als sie mitten in einer Schlacht um eine Kutsche aufwacht und sieht, wie die schwangere Kalenia bedroht wird, ist für Danèstra klar, dass sie…

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Verweile doch, du bist so schön!

Verweile doch, du bist so schön!

Benjamin von Stuckrad-Barres autobiografischer Roman „Panikherz“ beschreibt schonungslos von seinem Aufstieg zum gefeierten Popliteraten und Absturz in Drogen, Bulimie und Depression. Ebenso schonungslos wirkt die kahle Bühne des Thalia-Theaters, die mit der offenen Hinterbühne eine beunruhigende Tiefe bekommt. Die Darsteller finden sich in der Inszenierung von Christopher Rüping bloßgestellt im Rampenlicht wieder, hadern mit dem Text. Keiner und alle sind von Stuckrad-Barre, rezitieren abwechselnd Passagen, tauchen in Szenen ein. Dadurch entsteht eine Entgrenzung, eine Auseinandersetzung mit der Sucht-Thematik, mit Aufstieg…

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Dunkle Vergangenheit

Dunkle Vergangenheit

In „Die Vergessenen“ widmet sich Autorin Ellen Sandberg einem schrecklichen Thema: Euthanasie, der Ermordung von Behinderten, der Vernichtung angeblich lebensunwerten Lebens. Harte Kost. Die Handlung springt zwischen Nazi-Deutschland 1944 und München 2013. Gegen Ende des Krieges arbeitet Kathrin als Krankenschwester in einer psychiatrischen Klinik, verliebt sich in den Anstaltsleiter und kommt dahinter, dass ihre Schützlinge – unter anderem ein Kleinkind mit Down-Syndrom – vernachlässigt, unterernährt oder sogar vergiftet werden. Sie sammelt Beweise, um ihren Lover und Chef nach dem Krieg…

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Sehnsucht und Freiheit

Sehnsucht und Freiheit

Eigentlich führt sie ein perfektes Leben: Madeleine hat einen erfolgreichen Mann, lebt in einer riesigen Wohnung in Chicago, arbeitet ehrenamtlich in einem Kunstmuseum. Dennoch ist sie unglücklich. Denn etwas fehlt: Anerkennung, Liebe, Fröhlichkeit. Als sie ihre Mutter in besucht, entdeckt sie auf dem Dachboden Tagebücher ihrer strengen Großmutter. Und findet heraus, dass diese ebenso unglücklich war, weil ein perfektes Leben zu einengend für Menschen mit Künstlernaturell ist. Madeleines Großmutter landete schließlich in Paris … Wunderbar leicht erzählt Eleanor Brown in…

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